Dienstag, 20. November 2012

Please don't hate me: Nichts ist wichtig, wenn man tot ist - A. S. King

Please don't hate me: Nichts ist wichtig, wenn man tot ist

Cover:



Deutsch
 
Englisch

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Hintergrundinfos:

Seiten:
Preis TB: 9,99€
Preis HC: 19,99€
Autorin: A. S. King
Verlag: Arena

 

Inhalt:

Kann man vergessen, was war? Muss man verzeihen, um den anderen zu retten? Wie viel Mut braucht die Wahrheit? Vera hasst Charlie. Aus tiefstem Herzen. Obwohl er einmal ihr bester Freund war. Obwohl sie seine dunkelsten Geheimnisse kannte. Obwohl sie ihn so geliebt hat. Und doch ist sie die Einzige, die weiß, was in jener Nacht wirklich geschah. Der Nacht, in der Charlie starb.

 

Cover:

Ich finde das Cover hat etwas. Es sieht nicht aus wie jedes 0815 Cover. Gerade das viele Weiß, dass je normalerweise nicht ganz so häufig auf dem einem Buchcover anzutreffen ist finde ich sehr faszinierend. Zusammen mit dem Rot der Blätter entsteht ein toller Kontrast.
Manche der Blätter liegen ganz im Hintergrund und sind verschwommen. Das Cover stellt schön da. wie alles immer mehr verständlich für den Leser wird und das auch viel im Hintergrund liegt und eben langsam in den Vordergrund rutscht. Auch die Blätterfarbe ist sehr gut gewählt, sie symbolisiert die "blutige" Wahrheit und das umgeben von einem weiß der Unschuld.
Alles in Allem finde ich das Cover ziemlich passend.

Das englische Cover hingegen verursacht bei mir Augenkrebs... Die Farben stechen einem die Augen weg... Das Feuerzeug finde ich recht passende und wenn man länger über die giftige Farbe nachdenkt kann diese auch recht passend sein, da Charlie so gesehen Veras Leben vergiftet...

Ich finde beide Titel sowohl "Please don't hate me" also auch "Please ignore Vera Dietz" passend, wobei ich das "Nichts ist wichtig, wenn man tot ist" wirklich wundervoll klingend finde, aber wer auch immer sich das ausgedacht hat hat den Sinn des Buches nicht ganz verstanden... Denn wird Vera nicht von Charlie "heimgesucht" weil diesem noch etwas auf dem Herzen liegt?

 

Meine Meinung:

Es gab so Einiges, was mich an dem Buch gestört hat, was mir wiederum jedoch auch gefallen hat und das Buch zu etwas Besonderem gemacht hat.

So handelte die eine Hälfte des Buches über Veras Job als Pizzalieferantin und war doch recht langweilig und nichts sagend. Was trägt es zur Geschichte bei, dass sie Pizza austrägt?
Dazu muss man aber sagen, dass ich den Aufbau der Geschichte, also immer abwechselnd ein Kapitel aus der Vergangenheit und eins aus der Gegenwart, sehr gut fand und bei der Gegenwart kommt halt der Job dazu. Zudem finde ich es auch mal gut so etwas alltägliches in ein Buch aufzunehmen. Oft sind Buchcharaktere ja irgendwelche Powerleute, die absolut keine menschlichen Bedürfnisse haben und erst Recht nicht so was simple wie einen Job!
Generell haben sich die Erzählungen über das Pizzaausliefern jedoch etwas gezogen und hätten auch kürzer kommen können...

Die andere Buchhälfte handelt weniger von Beschreibungen einzelner Ereignisse sondern eher den Gefühlen die freigesetzt werden. Die Beschreibungen haben mir jedoch teils ganz gefehlt, so stellt Vera für mich immer noch ein großes Fragezeichen da. In erster Linie geht es in dem Buch zwar um Gefühle, aber mir reicht es eigentlich nicht nur zu wissen, wie es in einer Person aussieht, ich wüsste auch gerne, wie die Person äußerlich aussieht. So etwas steigert einfach die Sympathie. Auch die andern Personen in dem Buch leiden an der Krankheit "fehlendes Äußeres" und scheinen wandernde aussehenslose Wolken zu sein. Vielleicht hätte man die ganze Pizza verkürzen können und stattdessen mal auf das Äußere der Personen eingehen können...
 
Die Charaktere fand ich, bis auf ihr nicht existierendes Aussehen, super ausgearbeitet und umgesetzt. Jede Person hat eine eigene Geschichte und andere Motivationen die sie zu der Überzeugung bringt, das ihre Handlungen so richtig sind. Die Hintergründe der Personen, die sie zu eben diesem Handeln veranlassen sind überschaubar und z.B. die Grafiken über die Gedanken von Veras Vater fand ich eine sehr große Stütze um in diesem Buch, dass ja nur so vor übterdrückten Emotionen überquillt. Es hat die Geschichte auch das ein oder andere Mal etwas aufgelockert. Die angespannte Stimmung wurde auch durch ein bisschen Humor gelockert, die häufig im Zusammenhang mit BigMacs auftragt.
 
Was ich anfangs jedoch bei den Charaktere etwas verwirrend fand war ihr Alter. Vera ist mit 18 Jahren ein doch recht alter Jugendbuchcharakter. Für mich wäre sie jedoch auch locker als 16 jährige durchgegangen. Aber im Gegensatz zu Veras Alter war mir Charlies bis zur Mitte des Buches total schleierhaft. Hätte ich schätzen sollen hätte ich ihn 5 Jahre älter als Vera eingeschätzt. Um zu verstehen dass die beiden gleich alt waren hab ich ziemlich lang gebraucht. Mir war Charlie in den Kapiteln über Veras Kindheit einfach zu erwachsen, doch mit der Zeit hat er sich zurückentwickelt oder ist auf seinem geistigen Niveau geblieben, während Vera ihn überholt und weit hinter sich gelassen hat.
 
Die wenigen Kapitel aus Sicht Veras Vater fand ich absolut passend um genauer den inneren Konflikt zu verstehen, denn Vera mit ihrem Vater austrägt. Außerdem erfährt man so auch mehr über die familiären Hintergründe in Veras Familie, die ja doch recht... unnormal sind.
 
Die Grundsteine für das Buch waren sehr sauber ausgearbeitet und wirklich gut vorstellbar, ich fand jedoch, dass es bei der Umsetzung der Geschichte etwas gehappert hat. Auser Veras Job und der Frage, was denn nun mit Charlie passiert ist und dem damit entstehenden Konflikt Veras hat das Buch nicht wirklich eine Handlung. Die Kapitel aus der Vergangenheit helfen einem dabei den emotionalen Hintergrund und die Handlungen der Protagonisten besser zu verstehen, doch zum Handlungsverlauf tragen sie nichts bei.
Ich finde es wirklich schade, das so viel auf die Gefühle eingegangen wird, die Frage was denn nun in der Nacht passierte in der Charlie starb aber nur kurz abgehandelt wird. Wie und woran Charlie den genau gestorben ist bleibt auch am Ende für mich noch genauso ersichtlich wie das Aussehen der Personen - also verborgen.
 
 

Fazit:

Emotional hat das Buch wirklich zu bieten, was jedoch die Handlung angeht hängt das Buch etwas zurück. Die Charaktere sind sehr gut umgesetzt und man versteht ihre Handlungen gut, da sie mithilfe verschiedener Kindeheitserinnerungen gut dargestellt werden. Das Buch setzt weniger auf Spannung als auf bedrückte Stimmung, dies jedoch mit Absicht.
Ein schönes, hoch emotionales Buch.
 
 

Bewertung:

Schreibstil: 4/5
Charaktere: 4/5
Tiefe: 5/5
Handlung: 3/5
Kreativität: 4/5

 
 
LG
Lilli ;P

2 Kommentare:

  1. Die letzten Bücher,die ich gelesen habe,waren eher oberflächlich.
    Ich glaube das Buch werde ich mir mal bald zulegen.

    LG May

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    1. Ich kann es wirklich nur empfehlen, wobei dem Buch an manchen Stellen etwas mehr Oberflächlichkeit auch nicht geschadet hätte :)
      LG
      Lilli

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