Mittwoch, 6. März 2013

Deadline 24 - Annette John

Deadline 24

Das Buch:


(Q)

 

Hintergrundinfos:

Seiten: 376
Preis: 16,95€
Autorin: Annette John
 
 

Inhalt:

"Das Leben der jungen Sally gleicht dem einer Gefangenen: Weil mörderische Hybride das Land unsicher machen, darf sie die Kuppelfarm ihrer Familie niemals verlassen. Eines Tages hat Sallys Bruder Paul genug von der Enge dieses Daseins und haut ab. Aber Sally braucht ihren Bruder! Kurz entschlossen bricht auch sie auf ins gefährliche Land. Doch was als Suche nach Paul beginnt, entwickelt sich bald zu einem aberwitzigen Trip in die Abgründe der Welt: Geleitet und geschützt von Visionen eines mysteriösen Windmanns kommt Sally einem unfassbaren Geheimnis auf die Spur..."
(Q)
 

 

Meine Meinung

Der Schreibstil war anfangs sehr eigen und ich brauchte eine lange Zeit mich daran zu gewöhnen. Dennoch wollte er mir einfach nicht zusagen. Ich finde ein Schreibstil muss nicht unbedingt anspruchsvoll sein, aber etwas Niveau sollte er schon haben. Der Schreibstil, denn ich in diesem Buch angetroffen habe war viel zu flach und konnte ein großen Teil der Geschichte kaum tragen, geschweige denn verständlich machen. Emotionen gingen in diesem Buch komplett verloren.
Ich habe kein Problem damit, wenn der Autor oder die Autorin eines Buches sich etwas schwerer tut, als es ist, etwas zu beschreiben, aber in dem Buch fand ich eine Stelle wirklich übel. Die Autorin lässt Charakter 1 etwas erklären, wo selbst der Leser, der mehr Ahnung hat als der Charakter 2, dem es erklärt wird, kaum etwas versteht. Danach fragt Charakter 1, ob Charakter 2 alles verstanden hat und Charakter 2 verneint und Charakter 1 erklärt es nochmal, diesmal auch verständlich. Aber ich frage mich: Muss das wirklich sein? Wäre die Erklärung kurz gewesen - meinetwegen, aber so einen Monstertext zu lesen und sich verzweifelt zu fragen, was die Autorin einem sagen will nur um es dann nochmal ordentlich erklärt zu bekommen muss doch nicht sein.
Die Charaktere hatten mir leider auch zu wenig Tiefgang. Ihre Gefühlswelt wurde vielleicht ab und an leicht angeschnitten, aber in dem Buch spielen rein theoretisch auch eine Menge Emotionen eine Rolle. Aber eben nur theoretisch, denn praktisch gesehen sind die Gefühle eindeutig auf der Strecke geblieben.
 
Mit Sally, der Protagonistin, konnte ich mich auch nicht ganz anfreunden. Ihre Art zu denken war mir einfach zu einfach. Sie legt zwar innerhalb des Buches eine schöne Entwicklung hin, in der man merkt, wie sie mehr und mehr erwachsen wird und auch anfängt etwas komplexere Gedankenstränge zu entwickeln, aber um mir zu gefallen hat es einfach nicht gereicht.
Sally war wirklich ausbaufähig. Sie hätte bestimmt auch interessante Sachen zu erzählen gehabt, aber leider war die Autorin zu sehr damit beschäftigt durch die Handlung zu hechten und Erklärungen doppelt zu schreiben. Ich meine, wäre es nicht wichtig gewesen zu erfahren, was für ein Mensch Sally ist und wie vielleicht ihr normaler Alltag aussah?
Auch zu den Beziehungen zu andern Menschen erfährt man recht wenig. Es ist oft erkennbar, wenn sie mag und wenn nicht, aber ich finde es wirklich etwas schräg, dass zum Beispiel nie auf die Beziehung zwischen Sally und ihrer Mutter eingegangen wurde. Die Mutter spielt in der gesamten Geschichte eine Nebenfigur, die sich jedoch eben durch das gesamte Buch zieht und in Anbetracht dessen und das es einfach die Mutter ist hätte es mich interessiert, ob Sally in einer guten oder schlechten Beziehung zu ihr steht. Doch sowohl am Anfang als auch bis zum Ende des Buches wird darüber kein Wort verloren.
Auch die anderen Charaktere waren mir zu flach und nicht vielseitig genug. Ich kann mir durchaus vorstellen, das jeder von ihnen einen wunderbaren Charakter hätte entwickeln können, doch leider ist dies nicht passiert und so blieben sie recht einseitig. Die einzige Charaktereigenschaft, die das Buch aufweist, so wie es mir scheint, ist gut oder böse. Manche Charaktere schwanken dazwischen und sind somit etwas Besonderes, doch der Rest lässt sich nur dardurch trennen, ob er gut oder böse ist.
Auch über die einzelnen technischen Fortschritte hätte ich gerne mehr erfahren, gebe mich jedoch damit zufrieden, dass auch die Bewohner dieser Welt keine Ahnung davon haben. Dennoch hätte es mich durchaus interessiert, woher zum Beispiel die Schweber kamen. Waren sie schon immer da oder wurden sie von dem Dreistern, der Regierung, verteilt? Wie kam es dazu, dass sie auf die Kuppelfarmen kamen?
Zudem finde ich teils die Namen für solche Dinge etwas einfallslos. Etwas "Organismus" zu nennen, nur weil es ein Organismus ist, ist etwas fade. Zudem musste ich bei der Abkürzung "Org" immer an einen ekligen Ork denken und dies hat das Bild, was sich im Laufe des Buches von dem Organismus aufgebaut hat eindeutig verdorben.
Auch die Handlung konnte mich nicht richtig überzeugen. Immermal wieder war etwas dabei, dass ich nicht übel fand, aber dennoch hat sich das ganze Buch eher wie zäher Kaugummi gelesen. Die Szenarien, die in dem Buch vorkommen sind manchmal einfach zu unglaubhaft, oder etwas wiederholt sich zu oft. Mir reicht es, wenn in einem Buch eine Person 2 mal von den gleichen Leuten gefangen genommen wird, aber öfter ist es grenzwertig. Es ist generell so gewesen, dass ich das Gefühl hatte anfangs in etwas wie einer Dauerschleife gefangen zu sein. Immer und immer das selbe nur leicht abgeändert.
Der Grundgedanke des Buches war wirklich schön, auch wenn ich bis zum Ende Probleme hatte ich überhaupt zu begreifen. Leider hat die Autorin die gesamte Sache vielleicht etwas falsch angegangen und bei raus kam für mich ein Haufen komischem Zeug, dass man noch irgendwie zu einem Ende zusammenquetschen muss.
 
Auch die Handlung wurde wie die Charaktere nur oberflächlich angeschnitten und hätte noch weiter ausgebaut werden können.
Die erste Hälfte des Buches konnte auch nicht mit Spannung trumpfen, Action war einige vorhanden, jedoch war meine Leselust bereits recht früh durch die Charaktere derartig geschwächt, dass ich auch diese nicht als unterhaltsam empfinden konnte. In der zweiten Hälfte entwickelt sich zusammen mit dem Hauptcharakter auch die Handlung etwas weiter, was ich etwas angenehmer fand.
Die Autorin hat es an ein paar Stellen vermutlich etwas zu gut gemeint, diese Stellen haben bei mir jedoch öfters nur Fragen aufgeworfen, die eine Antwort gefunden haben. Wenn etwas nur ins Buch gebracht wird um Spannung aufzubauen, jedoch ohne Erklärung, finde ich dies überflüssig und eher störend.
Eine Atomsphäre konnte das Buch bei mir leider nicht aufbauen, da ich mich weder in die Charaktere noch in die Situationen versetzen konnte.

Fazit:

Absolut nicht meins. Die Charaktere sind viel zu oberflächlich und mir fehlt so etwas wie eigener Persönlichkeit, zudem sind Gefühle für das Buch ein Fremdwort und die Handlung hängt etwas durch. Spannung hat das Buch, welche jedoch durch die schlechte Atmosphäre und den Schreibstil stark zu kämpfen hat.
 

 

Bewertung:

Schreibstil: 1/5
Charaktere: 1/5
Tiefe: 0/5
Handlung: 1/5
Kreativität: 3/5
 
 
 
LG
Lilli ;P

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